Zession bezeichnet die Abtretung einer Forderung durch den Gläubiger (Zedent) an einen Dritten (Zessionar). Rechtlich übertragen wird dabei das Recht, die Forderung einzutreiben und gegebenenfalls durchzusetzen. Zession ist ein gängiges Instrument in Finanzierung, Factoring und Sicherungsvereinbarungen.
Arten der Zession
- Einzelzession: Abtretung einer konkreten Forderung.
- Globalzession: Abtretung mehrerer oder aller Forderungen eines Gläubigers gegenüber seinen Kunden.
- Faktorzession: Verkauf von Forderungen an einen Factor im Rahmen des Factorings.
- Sicherungszession: Zession zur Absicherung eines Kredits ohne endgültigen Forderungsverkauf.
Rechtsgrundlagen und Form
Die Zession ist im deutschen Recht in den §§ 398 ff. BGB geregelt. Grundsätzlich ist die Abtretung formfrei möglich; schriftliche Vereinbarungen sind jedoch üblich, um Rechtsklarheit zu schaffen. Bei bestimmten Forderungen oder zur Vereinfachung von Inkasso-Prozessen werden Zessionen oft notifiziert. Der Schuldner wird informiert, dass die Forderung künftig an den Zessionar zu zahlen ist.
Ablauf einer Zession
- Vertragliche Vereinbarung zwischen Zedent und Zessionar (schriftlich empfohlen).
- Mitteilung an den Schuldner (Abtretungsanzeige, optional, aber üblich).
- Eintritt des Zessionars in die Rechte aus der Forderung, inklusive Inkasso und Geltendmachung.
- Bei Sicherungszession: Rückübertragung oder Tilgung bei Erfüllung der gesicherten Verbindlichkeit.
Wichtig ist die Prüfung von Abtretungsverbote in ursprünglichen Verträgen sowie mögliche Einreden des Schuldners, die die Durchsetzbarkeit beeinflussen können.
Vorteile und Risiken für Beteiligte
- Für den Zedenten: Liquiditätszufluss (bei Verkauf), Risikoübertragung oder Kreditbesicherung.
- Für den Zessionar: Erwerb von Forderungsrechten und damit verbundenes Inkassopotenzial; bei Factoring: laufender Cashflow.
- Für den Schuldner: Möglicherweise veränderte Zahlungsmodalitäten und neuer Ansprechpartner; Schutz vor Mehrfachforderungen, wenn die Zession korrekt angezeigt wurde.